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Unauslöschlich

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Von Akira Yoshimura gibt es auf Deutsch bisher kaum Übersetzungen, dabei ist sein Werk in Japan bekannt und durchaus vielseitig. So dokumentierte Yoshimura die Zerstörungskraft der Tsunamis an der Ostküste Japans und warnte vor dem Vergessen, noch Jahrzehnte bevor der große Tsunami 2011 dann tatsächlich zuschlug.

Unauslöschlich dagegen ist zwar keine Dokumentation, kommt in seinem Erzählduktus aber auch recht nüchtern und scheinbar sachlich daher. Es gibt keine ausschmückenden Details, keine großen sprachlichen oder intellektuellen Spiele. Der Roman scheint genauso grau wie das Leben seines Protagonisten Kikutani, der nach 16 Jahren aus der Haft entlassen wird und damit kämpft, sich wieder ans normale Leben zu gewöhnen.

Yoshimura zeigt nicht nur, wie schwer es für Kikutani, der lebenslang unter der Beobachtung des Staates stehen wird, ist, gesellschaftlich Fuß zu fassen, sondern er stellt auch die Frage danach, ob eine 16-jährige Haftstrafe tatsächlich das angemessene Mittel sein kann, Kikutani zur Rue zu bewegen – denn etwas, das Kikutani zur Tat getrieben hat, bleibt unauslöschlich in ihm vorhanden.


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